Living

„Zwei hinreißend melancholische Stunden!“ (epdFilm) – und ein herrlich altmodischer Film von beeindruckender Aktualität! – London 1953. Im Büro der städtischen Bauverwaltung bestimmt die englische Behördenkultur den Arbeitsalltag. Überkorrekte Herren in steifen Anzügen beherrschen in einem endlosen Labyrinth aus Gängen, Schreibtischen und Aktenstapeln jedes bürgerliche Anliegen. Über allem thront der mürrische Eigenbrötler Mr. Williams (spöttisch von den Kollegen `Mr.Zombie` genannt), der sich schon in seiner Kindheit genau diese Berufskarriere erträumte. Doch wie ein Donnerschlag erschüttert ihn die Mitteilung seines Arztes, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hat. War’s das? Mr. Williams beginnt über sein Leben zu grübeln, bricht gar aus seinem Alltag aus und will wenigstens seiner Nachwelt ein würdiges Werk hinterlassen: einen Kinderspielplatz. Mr. Williams beginnt sich gegen seine eigene Bürokratie zu stemmen … - Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro hat nach dem Klassiker ‚Ikuro‘ von Akira Kurosawa das Drehbuch für dieses berührende humanistische Melodram geschrieben und mit Bill Nighy per Zufall den idealen Hauptdarsteller gefunden. Vom Bildformat über die Farbigkeit bis zur Ausstattung und langsamen Schnittfolge – „Living“ lässt das London der 50er Jahre wieder auferstehen und stellt gleichzeitig tief emotional die Frage nach dem Sinn eines Lebens.