Paris Paradies

hon mit ihrem Debutfilm, der Comic-Verfilmung „Persepolis“, wurde die französisch-iranische Regisseurin Marjane Satrapi 2007 für einen Oscar nominiert und mit zahlreichen Preisen gefeiert. Jetzt überrascht sie mit einer unkonventionellen Tragikomödie, die es in sich hat. – Als Rafael in der Leichenhalle eintrifft, um seine vermeintlich verstorbenen Gattin Giovanna zu verabschieden, schallt ihm aus einem Schubfach eine Arie entgegen. Giovanna lebt noch! Die Diva hofft jetzt auf glorifizierende Nachrufe in der Presse und Beileidsbekundungen ihrer Bekannten. Nichts passiert, sie wurde einfach vergessen und fällt deswegen in eine tiefe Depression. Aufgerichtet wird sie von einer kettenrauchenden Großmutter. Gleichzeitig wurde Badou, der Visagist des Bestattungsunternehmens, entlassen und landet beim Film, wo er sich prompt in den Hetero-Stuntman Mike verliebt. Darüber hinaus wird die depressive Marie-Cerise kurz vor ihrem Suizid von einem Triebtäter entführt. Alle Handlungsfäden laufen im Pariser Café von Xavier zusammen und werden von der Berichterstattung des Fernsehmoderators Edouard begleitet. – Ein gekonnt inszenierter Episodenfilm, der mit provokant-absurden Humor über die Themen Tod, Trauer und neue Lebenschancen kreist. Großartig besetzt (Rossy de Palma, André Dussollier und voller Selbstironie Monica Bellucci!) „… bietet dieser etwas schräge, tragikomische Ausflug in die Stadt der Liebe und Lebensfreude gelungene Kinounterhaltung.“ (filmstarts.de)