Mon Oncle
Mon Oncle
1958 Frankreich,Italien
Regie: Jacques Tati
Darsteller: Jacques Tati, Jean-Pierre Zola, Adrienne Servantie, Alain Bécourt, Lucien Frégis, Betty Schneider
Länge: 109 Min.
FSK 6 - freigegeben ab 6 Jahren
(Cannes 1959 und Oscar 1959!) und zeitlos aktuell! Jacques Tati alias Monsieur Hulot kämpft gegen den Wahn des modernen Wohnens.
Es geht zu Ende mit dem Alten: Die historischen Viertel in Paris werden abgebrochen und Monsieur Hulot steigt durch den Schutt hinüber in die schöne neue Welt. Hier lebt sein Neffe Gerard Arpel im hypermodernen Haus seiner snobistischen Eltern. Gerard ist todunglücklich in der vollautomatisierten Wohnwelt, die permanent geputzt wird und in der alles aus Plastik ist. Seine einzige Freude sind die Streifzüge mit seinem Onkel Hulot durch das alte Paris. Aber Gerards Eltern wollen Monsieur Hulot unbedingt in die moderne Welt „integrieren“. Doch alle gut gemeinten Versuche enden im Desaster: Hulot muss verschwinden ...
Eckig, modern, grau-blau und voll automatisiert: das kapitalistische Effizienzdenken der Moderne hat Wohnwelten geschaffen, die seine Bewohner deformieren (bei Tati im Wortsinne!). Im Vergleich zu aktuellen digitalen Visionen ist das unbehauste Neue Wohnen à la Le Corbusier in „Mon Oncle“ eine naiv-nostalgische Utopie. – „In einer Umwelt, die mehr und mehr entmenschlicht wird, führt Hulot mit sympathischer Un-Perfektion vor Augen, welche fatalen Auswirkungen der moderne Wohnungsbau auf die Lebensqualität des Einzelnen hat.“ (NZZ)
In dieser Eröffnungsveranstaltung der Reihe „Geht’s anders weiter?“ führen wir ins Thema Nachhaltigkeit und Wohnwelten ein. Dazu gibt es ein kleines Filmquiz mit anschließender Diskussion und Preisverleihung.
Mittwoch, 8. März, 2017, 19 Uhr.
Karten (7,50 €/erm. 6,50 €) ab 18.30 Uhr im Casablanca. Verbindliche Reservierung unter 09331-89899.